#
 

Sagen und Mythen

DIE SAGE ÜBER DIE HÖHLE UNTER DER HL. DREIFALTIGKEIT-KAPELLE

Schon vor Jahrhunderten befand sich an der Stelle der Hl. Dreifaltigkeit-Kapelle ein großes Kloster mit Mönchen. Eines Tages kam eine türkische Horde daher, die Mönche erschraken vor ihr und traten in den linken Höhlendurchgang ein, um sich zu verstecken. Die Höhle besaß zwei Durchgänge, nicht jedermann wußte aber, dass wenn man entlang dem linken Durchgang ging, keinen Weg zurück zu finden wäre. Der rechte Höhlendurchgang war untiefer und dort kamen oft Frauen, um zu Gott zu beten. Die Mönche traten in den linken Durchgang ein, doch kam es überraschend zu einem Einsturz und die Mönche wurden verschüttet. Dieselbe Nacht träumte einer der hochgestellten Männer des Dorfes Gramatikowo davon, dass die Mönche in großer Not seien. Noch am nächsten Morgen sammelte er alle Menschen im Dorf und begannen mit Schaufeln und Hacken zu graben, aber - im rechten Höhlendurchgang. Sie fanden die Mönche nicht und in der Nacht träumte derselbe Mensch noch einmal davon, dass die Mönche zu Hilfe riefen. Diesmal aber klärte ihm eine Stimme auf, dass die Mönche im linken Höhlendurchgang aufzufinden wären. Am nächsten Tag fanden die Dorfbewohner wirklich die Mönche und zogen diese aus der Höhle halbtot heraus.

DIE SAGE ÜBER DEN REHBOCK


Am Tag des Heiligen Konstantin käme in die Gegend Wlachov Dol, bei Golyamata Ayasma (der großen Heilquelle), noch vor dem Ankommen der Menschen aus den Dörfern, ein Rehbock. Er käme, um als Opfertier dem Heiligen dargebracht zu werden. Der Rehbock läge, um sich zu erholen und erst dann ließe er sich geopfert zu werden. Einmal aber warteten ihn die Menschen nicht ab, bis er sich erholte und schlachteten ihn müde. Von diesem Augenblick an hörte der Rehbock auf für die Opfergabe zu kommen und die Menschen mussten ihn mit einem anderen Tier ersetzen. Die Menschen nannten den Rehbock "Wlyach". Ihrer Meinung nach bedeutete dieser Wort "Rehbock" auf türkisch. Deshalb trägt auch die Gegend den Namen Wlachowo (Wlyachowo).
In den Sagen über die freiwilligen Opfer kommt am häufigsten ein Hirsch vor – ein Tier, das den Kosmos verkörpert. Wegen seines einem Baum ähnelnden und sich periodisch erneuernden Geweihs ist der Hirsch ein Symbol des sich kontinuierlich verjüngenden Lebens und der Wiedergeburt. Sein Geweih wird als Symbol der Unsterblichkeit und der Sonnenstrahlen ausgedeutet. Noch in der Steinzeit kommt die mythische Gestalt der Sonne vor als ein riesengroßer Hirsch mit leuchtendem Goldgeweih, der von Osten nach Westen über den Himmel läuft.
Im Strandzha-Gebirge gilt auch heute ein Verbot von Hirschjagd – der Hirsch ist ein Gottestier. Er ist das mythische Opfertier, das Tier, das freiwillig kam, um am Tag der Heiligen Konstantin und Elena geopfert zu werden. Mit dem Rehbock an Golyamata Ayasma (der großen Heilquelle) käme auch die Fruchtbarkeit, die allen fünf Feuertanz-Dörfer seitens dieses Tiers wundertätig gewährleistet worden war. Nach dem Jahr, in dem das Tier bevor seiner Erholung getötet wurde, erstand es nicht mehr auf, verschwand, und sein Verschwinden  deutet man symbolisch auf Hunger hin.
Die Sage über die symbolische Rehbockopfergabe am Tag des Feuertanz-Festzugs zeigt eindeutig, dass der Bulgare, wenn auch er sich als ein Christe erachtet und fühlt, im wesentlichen Teil seiner Vorstellungen und in seinem täglichen Verhalten Träger von einem nicht geringen Schicht vorchristlicher Vorstellungen ist. Heute ist der ursprüngliche Sinn der Sage verblichen und einigen sittlichen Schätzungen erhalten – die Menschen waren sündig geworden; der Hirsch soll von einem ehrlichen und gerechten Mensch geschlachtet werden; er erscheint nicht, weil die Menschen ihn nicht erholen ließen.
In der Zeit ihrer Entstehung waren die mythischen Lebewesen wahrscheinlich als gleichartig der Naturerscheinungen begriffen, aber in der Zeit, wenn sie ein Bestandteil der Kultur der Bulgaren werden, umwandeln sie sich in einer Zusammenfassung und Verkörperung dieser Naturerscheinungen und -gewalten: der Lindwurm - Verkörperung der Donnerschläge; der Drache – der Hagelwolke und des Regens; die Waldfeen – des Wirbelwinds; der Hirsch (bzw. der Rehbock) – der Fruchtbarkeit usw.
In diesem Sinn spiegelt die Sage über das freiwillige Opfer das Bedürfnis nach Beobachtung der Natur, Feststellung der wichtigsten Gesetzmäßigkeiten der Naturerscheinungen und Unterordnung der letzten der praktischen Arbeitstätigkeit wider.
 

GOLYAMATA AYASMA (DIE GROSSE HEILQUELLE)


Golyamata Ayasma befindet sich in der Gegend Wlachov Dol, die man auch Yasmenski Dol nennt, wo ein Nebenfluss des Flusses Weleka fließt. An der nordwestlichen Küste des Tals befinden sich die Bänke der fünf Feuertanz-Dörfer in Strandzha – Balgari, Kosti, Gramatikowo, Kondolowo und Sliwarowo. Die Einwohner dieser Dörfer versammeln sich an dieser Stelle am Sonntag vor dem Jahrmarkt zu Ehren der Heiligen Konstantin und Elena.*
Die Einheimischen der Region Strandzha glauben, dass der Tanzplatz bei Golyamata Ayasma ein heiliger Platz für Eintritt ins Feuer ist, weil dort die ersten Feuertänzer getanzt haben. Genau an diesem Platz hat auch die kleine Großmutter Zlata – die letzte sagenhafte Feuertänzerin des Gebirges Strandzha - auch zum ersten Mal ins Feuer getreten.
Im Jahr 2005 wurde der Festzug der Feuertanz-Dörfer nach einer ca. 60 Jahre langen Unterbrechung wieder aufgenommen. Die fünf Bänke sind auch so renoviert worden.
Das Gebiet ist von jedem der fünf Dörfer auf gekennzeichneten Wanderwegen zugänglich.

*Das Fest der Heiligen Konstantin und Elena wird als Feuertanzfest im Dorf Balgari immer am 3. Juni gefeiert.

 

OMPHALOS

Das Omphalos (aus griechisch - omphalos = Nabel) ist sehr bekannt in der Alten Welt und symbolisiert den Geburtsort des Universums, bzw. die Weltschöpfung. Die berühmteste "Nabel der Welt" ist diese im Tempel von Apollon in Delphi – ein behauener Felsbrocken in der Form eines Bienenstocks mit einem angedeuteten gestrickten Netz auf der Oberfläche, welcher Felsbrocken als ein irreales Weltzentrum, als Verbindungsglied zwischen der Unterwelt, der Erde und dem Himmelsreich wahrgenommen wurde. Für "Nabel" des Himmels wurde der Polarstern angenommen, worum die anderen unbeweglichen Sterne  scheinbar kreisen.
Im weitesten Sinne versteht man unter "Nabel" oder "Omphalos" ein Steinstopfen eines Kanals, der die Universum-Niveaus verbindet und so die Elemente des Schamanismus, den Steinkult und den Glauben an eine "Muttererde" zusammenfasst.

Sonstige Wörter :
wir empfehlen, Freunde, Mehr Info, Lese mehr, noch, Seiten





 
 

Реклама

 


 
 

Синеморец съдържание край